Restart

 

12.Oktober 2010-10-14 Der Sonnenaufgang war für etwa 7:30 geplant also weckt mich der Handywecker um 6:30.

es ist 5 Grad warm und sehr nebelig und bis so alles Verstaut ist wird es 08:15. Der Mahnensee, das ehemalige Zuhause von Nes-Puck ist sehr leer gelaufen. Der Rheinpegel somit sehr niedrig. Stegnachbarn haben mir Prophezeit die Ausfahrt in den Rhein nicht passieren zu können. Ganz langsam schiebt der Diesel das Boot durch den Kanal. Am Ende warnt der Echolot bei 2 Meter, jetzt wird’s eng…….geschafft und ohne Grundberührung ! Mit der Strömung geht`s nun mit etwa 8 Knoten den Fluss herab. Bei Rheinkilometer 856 piept das Echolot wieder, ich bin etwa 20 Meter von der rechten Fahrwasserbegrenzung zur Strommitte entfernt als die Kielsohle vom Grund des Rheines abgeschmirgelt wird. Ich vermute ein Kiesbett etwa 15m lang. Seltsam……Weiter geht es auf der holländischem Waal Nuive Merver entgegen. Der Nebel ist um 14:00 Uhr verschwunden und die Sonne strahlt vom Himmel. Leider kommt die Temperatur nicht über 14 Grad hinaus.

Ich halte Ausschau  nach einem Ankerplatz. Es ist etwa 18:40 als ich an Steuerbord eine kleine Bucht entdecke. Ich taste mich Langsam hinein und nach 15 Metern warnt das Echo…..zu spät, der Schlamm hat zugepackt. Maschine voll zurück, gepfiffen, geht nicht. Also warten auf die Wellen eines vorbeifahrenden Berufsschiffes.

Das lässt nicht lange auf sich warten und die Wellen heben das Boot so dass der Rückwärtsgang eine Chance hat. Auf der anderen Uferseite ist die Einfahrt zu einer kleinen Schleuse. Hier finde ich einen Platz an den Pollern. maschine stopp……habe das Soll zwar nicht geschafft aber fast 11 Stunden motort, reicht auch !

Irgendetwas plätschert im Maschinenraum, mmh komisch… ich schließe das Kühlwasserventil und es hört auf. morgen, im Licht werde ich nachsehen, es hat wohl was mit der Wasserversorgung zu tun denke ich weil die Frischwasserpumpe nicht läuft ist ein Draht aus der Lüsterklemme gefallen….aber das Plätschern??   . Ich öffne das Kühlwasserventil  und bin geschockt, aus dem Ansaugstutzen läuft das Wasser. Die Maschine lässt sich nicht starten.

ich rufe Peter an, den Erbauer von Nes-Puck. Der kennt das Problem, hatte mir schon früher davon berichtet ich aber hatte es vergessen. Das Kühlwasser war über die offenen Auslassventile in den Motor gelaufen und aus dem Ansaugstutzen in Boot gelaufen. Also alle Glühkerzen raus, das Wasser durch drehen des Motors herausdrücken und und und…Um 14.00 lief der Motor wieder….ein Glück.

Weiter geht’s bis hinter die letzte Brücke zum Maststellen in Den Bommel. Es wird gerade Dunkel als das Boot fest im Stadthafen am Kai liegt. Eine ideale Stelle um morgen früh aufzuriggen.

Aber jetzt wird erst mal das Steak in die Pfanne gehauen. Dazu gibt es Kartoffeln und Soße…mmh, lecker.

Donnerstag  14.10

nach dem ersten Tageslicht und dem Frühstück, 2 auf dem Gasherd aufgebackenen Brötchen und 2 Pötte Kaffee wird der Mast gestellt und die Segel angeschlagen. Braucht doch so alles seine Zeit. Gegen 15 Uhr geht es zur Nordseeschleuse. Um 17 Uhr mache ich am Wartepier fest, binde mein Fahrrad los und Fahre los schaue mir die Schleuse an und sehe im angrenzenden Sportboothafen nach dem Wetterbericht .ZEHN BIS !  Knoten Wind aus Nord bis Nordost…..hört sich gut an…schauen wir mal.

Freitag, 15.10. 12:30

 ich bin durch die Schleuse, die Tide fällt noch und ich diesel auf die Nordsee. Großsegel hoch, im dritten Reff, man weiß ja noch nichts über die Segeleigenschaften….. Rollfock aufgefiert,…und ab geht’s auf der Betonnten Ausfahrt ins freie Wasser. Geht gut, schnell steht die Logge bei 8 Knoten….na ja, ablaufendes Wasser…….Den Versuch die Aries Selbststeueranlage an die Arbeit zu bringen scheitert. Das Ding unterstützt das Anluven und das Boot geht durch den Wind. ich probiere noch ein bisschen aber ohne Erfolg. Hoch am Wind hält das Boot gut Kurs. Ich messe etwa 10 Knoten Wind und binde das Reff aus. das Boot wird sehr schnell. Der Wind nimmt zu, 20 Knoten, die Poller ziehen manchmal durchs Wasser. Es ist recht kalt, etwa 9 Grad. Es fängt an zu regnen. Die ganze Nach hindurch schauert es und in Böen messe ich 27 Knoten. Irgendwann am frühen Morgen macht das Großsegel peitschende Geräusche. Es ist an der Segeltaschennaht etwa einen Meter eingerissen. Ich hole das Tuch runter und segle mit 40 % reduzierter Fock weiter Hoch am Wind erreiche ich am Späten Nachmittag den englischen Hafen Folkestone etwa 6 Meilen westlich von Dover. Der Hafen besteht praktisch nur aus einer riesen Mauer von Nordwest nach Südost. ungebremst laufen die Wellen hier hinein Es liegt kein Boot im Hafen.   Auf  etwa 7 Meter Wassertiefe fällt der Anker. Die  Wellen sind hier noch sehr heftig und es fällt mir schwer etwas Essbares zuzubereiten

Ich höre ein Motorboot heranfahren und gehe an Deck. Drei Männer sagen mir, dass Ankern sei hier gefährlich da große Steine im Hafen liegen. Sie bedeuteten mir wieder hinauszufahren.

Auf meine Frage wo ich Ankern könnte gab es nur eine Abweisende Handbewegung. Etwa 100 Meter vor einer Tonne sah es laut Karte gut aus. Ich holte den Anker auf und motorte etwa 200 Meter weiter. Hier setzte ich erneut den Anker. So; jetzt erst mal etwas Essen. Kaum fertig schauten ein paar grelle Scheinwerfer ins Boot hinein. Der Blick aus der Luke zeigte mir einen Seenotrettungskreuzer ein paar Meter neben mir. Per Megafon sagte er den Funkkanal welchen ich einschalten sollte, den Anker aufholen und er würde mich an einen sicheren Platz geleiten.

OK, Diesel an und ANKERWINDE  gekurbelt, …..ging schon verdächtig leicht…? nach etwa 12 Metern war die Kette oben aber kein Anker mehr drann……bis zum Hafen von Dover wohin mich der Rettungskreuzer geleitete hatte ich etwa eine Stunde Zeit über dies Erlebnis nachzudenken??

Der Anker hatte sich ohne erkennbaren Grund  mit etwa 40 Metern Kette verabschiedet.

In Dover hatte ich einen guten Platz in der Marina und konnte dann nach erholsamem Schlaf am Montag früh auf Empfehlung des Hafenmeisters einen Segelmacher beauftragen.

Diese, weil weiblich, war 20 Minuten nach meinem Telefonat am Steg sah sich den Schaden an und versprach das Segel am Abend repariert zurückzuliefern.

Ich habe derweil versucht einen Anker mit Kette zu besorgen, leider ohne Erfolg. Nun dachte ich mir fahre ich mit dem Dinghi  zum Ort des Geschehens

und versuche bei Ebbe mit meinem Superstarken Magnet die Kette aufzufischen. Mit dem Bötchen sind die 5,5 Meilen an der Küste entlang in einer guten Stunde zu schaffen.

Bei Sonnenschein und ruhiger See tuckerte ich los und hatte dabei auch noch die Sightseeing tour an den weißen Felsen von Dover. Nach knapp der Hälfte der Strecke hörte ich in meinem Rücken das brummen eines kräftigen Dieselmotors. Die Polizei von Kent gab sich die Ehre, Der Offizier machte mir klar, dass er meine Bootstour für to much dangeres hielt. Mein Angebot wieder zurück zu tuckern quittierte er mit Aufladen meines Dinhis auf das Polizeiboote und einer 15 Knoten schnellen Rückfahrt  auf Kosten des Staates . irre spannend….Im Vorhafen wurde ich dann wieder ausgesetzt und ich konnte die  restliche Rückreise zur Nes-Puck fortsetzen  

   Pünktlich am Abend brachte die Segelmacherin das Tuch zurück. Sie versprach mir alle ihre Kontakte zu versuchen um einen gebrauchten oder bezahlbaren Anker zu besorgen.

 Am Dienstag , 19.10.2010,fuhr ich dann mit dem Bus nach Folkstone  und versuchte hier jemanden zu finden der ein Boot hat und mit mir die Auf-fisch-aktion durchführen konnte, Nach vielem Durchfragen stand ich dem Hafenmeister gegenüber. Der kennt jeden und alle und hat nach einigen Telefonaten resigniert.

Er versprach mir jedoch einen sicheren Ankerplatz in seinem  Vorhafen, der eigentliche Hafen fällt völlig trocken, zu besorgen.

Wieder in den Bus zurück nach Dover, Nes-Puck klar gemacht und per Boot zurück  nach Folkestone. Hier angekommen meldete ich mich über Funk.

Er hatte einen mit Warnweste bekleideten Mitarbeiter des Hafens schon postiert welcher mir von der Hafenmauer aus genau die Ankerstelle anwies.

Mein Zweitanker mit Kettenrest fällt und fixiert Nes-Puck .Nun liege ich kaum 10 m von der Mauer entfernt und vertraue dem Hafenmeister.

Um 4:20 Uhr UTC klingelt der Wecker, Es ist Niedrigwasser und noch stockdunkel, Ich frühstücke und tuckere bei erstem Licht an die, vom Bord GPS System, gespeicherten Stellen

Mehrfach findet mein Magnet Kontakt und verliert ihn auch wieder.

Dann gibt es einen festen Kontakt. , ich halte fest!   Das Dinghi neigt sich, der Magnet verliert seinen Kontakt, ich schnelle zurück…….gekentert…..

Die Rettungsweste ist augenblicklich aufgeblasen, Brr, Wassertemperatur etwa 12 Grad,…. Das Dinghi ist weg, ein Fender der am Boot festgebunden ist taucht noch einmal kurz auf…alles weg

Ich schwimme los, Richtung Ufer, kürzester weg.  Die Rettungsweste verhindert das Brustschwimmen aber auf dem Rücken geht es. Der Weg ist weit

Nach etwa einer halben Stunde krabbel ich auf allen Vieren über die Felsen an Land und Lauf über die Promenade  Richtung Hafenbucht. Trotz der frühen Stunde sind schon Leute unterwegs….keiner bietet Hilfe an….

Der Hafenmeister, schickt mich zu einem Fischer….dieser hilft!

Er gibt mir einen Arbeitsanzug und eine warme Jacke. Ich ziehe die nassen Sachen in einem kleinen Raum welcher  die Kühlanlage der Fischlagerung beherbergt

Hier ist es Warm. Es dauert eine ganze Weile bis die Zähne nicht mehr aufeinander klappern.  Zwei Mitarbeiter des Fischers laden mich auf ihrer Fahrt zum Fischen auf  Nes-Puck ab.

Ich ziehe mich warm an……..Am frühen Nachmittag nimmt mich ein rückkehrender Sportfischer mit in den Hafen, ich gebe die geliehenen Sachen zurück und nehme meine, noch triefenden, Sachen mit.

Zehn Minuten später bin ich wieder auf meinem Segelboot,

Gegen 15.00 Uhr verlasse ich Folkestone , Richtung Südwest, hoch am Wind.

 Das Boot segelt gut und ich komme gut voran. am frühen morgen ist der Kurs nach Süd-West nicht zu halten. Der Wind hat ein wenig gedreht und es ist nur noch Süd möglich.

Der Wind ist unbeständig und ich komme immer weiter östlich, ok dann eben kreuzen. Es geht etwa 3 Stunden nach west bis Nordwest, dann dreht der wind wieder in die ursprünglich Richtung. Es ist Nachmittag und ich brauche ein wenig Schlaf. Außerhalb des Hauptfahrwassers der dicken Pötte drehe ich bei und  krabbel in die Koje. mit einbrechender Dunkelheit geht es weiter. Der Wind macht le Havre möglich. ich beschließe mich dort ein wenig auszuruhen. am frühen Morgen gegen fünf erreiche ich die Betonnte Fahrrinne, jedenfalls signalisiert mein GPS-Plotter dies.  Im Gebiet vor dem Hafen liegt eine kaum zählbare Anzahl von Frachtschiffen auf Rede, hell beleuchtet sieht es aus wie eine Stadt auf dem Wasser. Ich bin unsicher weil die Betonnung nicht auszumachen ist.

Ab und an sehe ich auch Schiffe in die verschiedensten Richtungen fahren…..ein bisschen Chaos. Ich taste mich langsam voran, per Diesel, und mit dem ersten Licht wird das Chaos klarer.

Etwa gegen  10 Uhr liege ich  fest am Besuchersteg der Marina  am Eingang der komplexen Hafenanlage von le Havre.

Eben beim Hafenmeister gemeldet und dann schlafen!!

Am frühen Abend fahre ich mit dem Rad durch die Stadt und besorge noch ein paar Kleinigkeiten für das Boot. es ist regnerisch und etwa 13 Grad warm.

Zwischen 17 und 18:30 schließen die Geschäfte, deshalb noch schnell in den Supermarkt und Brot fürs Frühstück und ein paar Kleinigkeiten wie Wurst und Käse gekauft.

 Es ist Samstag der 23.10., Sonnenschein und frischer Wind aus West bis Nordwest der nicht für meine Reiserichtung geeignet ist. ich beschließe noch eine Nacht zu bleiben und mit dem angesagten Nordwind am Sonntag zu starten.

Einige Sachen sind Nass geworden und ich forsche noch nach der Ursache. Die neu eingebauten Dichtstreifen in den vorderen Luken sind ungeeignet, sie verhalten sich wie ein Schwamm, ich tausche sie aus.

Nach dem Frühstück geht es los, erst einmal im Fahrwasser  entlang. Der wind ist moderat zwischen 10ud 15 Knoten. Die Änderungen an dem Autopiloten haben keine Besserung ergeben, sie ist nicht sensitiv und leider immer noch „digital“. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich noch einmal im Internet forschen.

Der Wind frischt auf und in der Nacht erreicht er 25 Knoten. Hoch am Wind  und bei manchmal heftigen Regenschauern geht es Nachts an Cherbourg vorbei….und wieder flattert das Großsegel , wieder eine Naht unterhalb der Segellatte geplatzt,…..sch……

Großsegel runter und mit der fock beim hellwerden an der Insel Alderney vorbei in Richtung Guernsey. Der Wind hat sich auf 10 bis 15 Knoten reduziert , Der Strom ist leider nich mit mir und sogeht es langsam nach St Peter Port auf Guernsey.

IM Vorhafen mach ich gegen 14:00 Uhr am Schwimmponton fest. Mit einem Schlauchboot kommt die Houbor-Control und erklärt, das die Einfahrt in die Marina erst gegen 18:00 Uhr erfolgen kann…..wegen der Tiede…

Ich lege mich aufs Ohr und verschlafe den Nachmittag.

Pünktlich dirigiert mich der Schlauchbootfahrer später an meinen Liegeplatz in der  Viktorian Marina. Es ist ganz nett hier,und zwei Segelmacher gibt’s auch

Ich rufe den ersten an und er erklärt mir daß er morgen früh  vorbei  kommt.

und das Segel abholt.

Er kommt und holt ab,. Ich sollte am Nachmittag in seiner Werkstatt nach dem“stand der Dinge „fragen. In der Zwischenzeit sondiere ich den Markt für gebrauchte Dinghis und Außenborder. Ich fahre mit dem Rad in St Peter Port umher und sehe mir alles an. Am Nachmittag bin ich beim Segelmacher . Wir werden uns über einen Reparaturpreis einig und er verspricht mir sich für mich nach meinen Kaufwünschen zu erkundigen .