Es geht Richtung Nord
In der Nacht hatte es wieder einer der vielen Fischerboote auf uns abgesehen. Wie auf dem AIS Bild leicht zu erkennen ist hat er uns kurz bevor er uns gerammt hätte von seiner Trophäenliste gestrichen, und abgedreht.Kalter Nebel zieht auf und das Schwerwetterzeug kommt zum Einsatz. Wiedermal kein Wind.
Dann wieder herrlicher Sonnenschein bei flauen Winden. Wir kommen nur langsam voran.
So ruhiges Wasser war selten. Innerhalb von wenigen Stunden konnte der Wind, in den meisten Fällen von vorn, bis auf 30 kts zunehmen. Oft hatten wir Mühe das Segelkleid rechtszeitig zu verkleinern. Am 29.08 haben wir die Datumsgrenze wieder einmal überschritten.
Ein Rudel Orkas begleitet uns eine Zeit lang.
"Land in Sicht!" Aus dem Dunst kommen die ersten Berge der Aleuten hervor. Der Wind ist schon seit Tagen um die 30 kts, es regnet. Vor dem Pass zur Beringsee, Kagalaska Strait, mussten wir eine Pause einlegen. um mit der Flut durch zu kommen. Wir wollten unseren ersten Halt in Adak, Sweeper Cove, machen.
Keine Bäume,das fällt uns zuerst auf.
Wir haben 2912 Seemeilen hinter uns.
Am Morgen des 30. August, nach 24 Tagen segeln, haben wir Adak, die erste besiedelte Insel der Aleuten erreicht.
Am hinteren Ende der Bucht war eine gute Anlegestelle für Fischerboote die wir auch benutzen konnten.
51°51`028N 176°39`399W
Die Einfahrt in einen Fjord welcher im Krieg als U-Boot Hafen gedient hat. Zu dieser Zeit lebten bis zu 130 000 Soldaten hier.
Am nächstenTag war wie üblich eine Ortsbesichtigung angesagt. Die wenigen Menchen die wir getroffen haben, hatten uns freundlich gegrüßt. Alle haben schon gewußt, das ein Segelschiff gekommen war.
Wir treffen Justin, einen Amerikaner, der den Auftrag hat Bomben und Sprengkörper aus dem 2. Weltkrieg zu entschärfen
Das macht er schon seid vielen Jahren. Er fährt uns mit seinem Truck über die von etwa 30 Menschen bewohnte Insel und zeigt uns die verlassene Stadt welche einmal das Heim von etwa 20 000 US Soldaten in den 60 er und 80er Jahren war.
Einer der vielen Weiskopfadler beobachtet uns.
Eine der beiden Landebahnen welche nun von der Air Alaska 2 mal wöchentlich genutzt wird.
Die langsam verfallenden Militäranlagen, ein Relikt aus dem kalten Krieg.
Eine russisch orthodoxe Kirche der ehemaligen Zivilbevölkerung, meist russischer Abstammung.
Der Eingang zu einem der modernen Bunker die auf der Insel verteilt sind.
Der Highway von Adak, geschätztes Straßennetz von etwa 30 km.
Lachse ziehen einen Fluß hinauf, welch eine Verschwendung in der Natur. Zig tausende verenden nach der Laichablage.
Die einzigen Bäume auf der Insel sind hier auf dem Bild zu sehen. Das Schild beweist: Hier gibt es Leute mit Humor .
Wieder ein Adlerpaar am Straßenrand auf einem verfallenem Schuppen.
Aber auch in der sonst kargen Landschaft gibt es ein Meer blühender Wildblumen.
Am Abend kam ein Fischerboot und machte sich neben uns fest. Die Fischer haben sich gefreut, dass ein Segelboot gekommen ist und haben uns einen großen frisch gefangenen Heilbutt geschenkt. Der hat uns für mehrere Tage gereicht. :-)
Es war nett in Adak, aber wir mussten weiter. Ein Wetterfenster hat uns einen passenden Wind versprochen.
Wir ziehen nach vier Tagen, am 4. September weiter.
Nach 302 Seemeilen, am 6. September fällt der Anker in einer kleinen Bucht der Nikolski Bay auf der Insel Umnak ,vor der Siedlung Nikolski , 52°56`453N 168°51`897W. Es ist eine offene Bucht, die aber durch Rifferundum geschützt ist. Die Siedlung soll die älteste dauernd bewohnte Siedlung der Erde sein. Heute leben hier 19 Menschen.
Bick vom Boot auf Nikolski. Die zwei Kuppeln sind Gewächshäuser für frisches Gemüse.
Einfache Holzhäuser ohne Straßen. Die Leute fahren mit Quads und Geländemotorrädern.
Am Ende der Piste eine DC 3 . Die hebt nie wieder ab .
Lisa hat sich, wie fast überall, einen Vierbeiner zum Begleiter für unsere Inselerkundung angelacht.
Am 7. September frischt der Wind auf und bei 30 Knoten slippt der Rocner (Anker :-)). Wir holen ihn auf und ein großes Bündel Kelp kommt mit hoch. Nach dem dritten Versuch packt er und hält. Ein Schlechtwettertag hat auch was gutes, wir konnten uns ausruhen...
Am 8. machen wir uns auf nach Dutch Harbour.
Einfahrt nach Dutch Harbor.
In der Bucht tummelten sich eine unmenge von Walen verschiedener Gattungen.
Am 9. machen wir nach 135 Meilen in der Marina fest.
Hier können wir einklarieren. Ein Offizier, er vertritt alle Behörden die wir fürs einklarieren brauchen. Nach 10 Minuten ist alles erledigt.Eine Stunde später bringt uns der deutsch sprechende Beamte unser ein halbes Jahr gültiges Permit zum befahren der US Gewässer.
Die Ansiedlung beherbergt etwa 2000 Seelen.
Es gibt eine gut besuchte Kneipe und reichlich Fish and Chips mit Bier.
Unser Stegnachbar, ein russisch stämmiger Fischer schenkt uns zwei große Rockfische.
....sehr lecker...Lisa sagt, dies sei der beste Fisch den sie je gegessen hat.
Ein Seeotter tummelt sich neben unserem Boot.
Wir füllen unser Gas auf, kaufen uns noch warme Wäsche, es wird zunehmend kälter und warten die Motoren, bevor es am 13. weiter geht. Das Wetterfenster verspricht einen ruhigen Törn.
Bei der Ausfahrt treffen wir wieder eine größere Gruppe Wale. Die Vögel befreien die Riesen von Parasiten.
Nirgendwo auf unsere Reise haben wir so viele Wale auf einem Fleck (in einer Bucht) gesehen.
Am 14., kurz vor Dunkelheit, machen wir im Hafen von King Cove fest. Wir sind 176 Meilen gesegelt.
Es hat sich für die nächsten Tage ein Sturm angesagt.
Unterwegs eine der typischen Aleuten Inseln.
Der Ort, hier bei der Einfahrt, lebt von der Fischindustrie.
Wir erkunden den Ort und warten auf den angesagten Sturm.
Der Sturm kommt und rüttelt mit Boen von 60 kts tüchtig am Schiff.
Dieser Fischer hat sein Gefährt auf ein Riff gesetzt. Es hat fasst den kompletten Boden abgerissen.
Wir treffen eine amerikanische Yacht mit 2 Deutschen als Crew. Sie sind durch die Beringstraße gekommen. Die 58 ft lange Taswell zieht an uns vorbei.
Am 18. geht es weiter nach Kodiak. Der Wind ist günstig und es gibt zeitweise auch ein wenig Sonne.
Auch hier gibt es eine kleine Siedlung mit einer gepflegten russisch-ortodoxen Kirche.
Am 21. nach 323 Meilen machen wir im Hafen von Old Harbour auf der Insel Kodiak fest. Es ist wieder starker Wind angesagt. Am 23. hat sich der Wind beruhigt und wir legen am Nachmittag ab.
Unterwegs fängt unser Ruder einen mächtigen Kelp ein. Es ist eine feste, gummiartige Seepflanze, und sie kann bis zu 40 m lang sein.
Es hat zwei Tage ununterbrochen geregnet. In einer kurzen Pause konnten wir ein paar Bilder machen. Tanken konnten wir nicht, eine Tankstelle war zu ungünstig plaziert, für unseren Katamaran nur bei Hochwasser anzulaufen.
Lisa hat mal wieder einen Köter zur Begleitung
Einer der Häfen von Kodiak City
Wir errreichen die Kodiak Marina nach 77 nm am Vormittag des 24. September Nun haben wir seit Tokio 3925 Seemeilen auf dem Tacho.
Kodiak am frühen Morgen.
Eine Ortsübliche Kopfbedeckung ,fotografiert im Museumvon Kodia
Ein Seelöwe planscht im Hafen
Auch hier eine hübsche orthodoxe Kirche.
Hier ist der Sommer noch nicht vorbei. Viele laufen in T-Shirts, kurzen Hosen und Miniröcken herum.
Wir besuchen eine kleine Brauereikneipe und trinken ein Bier.
Im Mac D. treffen wir diese 3 Kids beim Video Game
Sehr schöne Häuser in fantastischer Lage, die Immobilienpreise sind hoch, wie in guter Lage in Deutschland, mit einem Unterschied, es sind fast alles Holzhäuser.
viele Leute haben hier ihren eigenen kleinen Flieger vor der Tür stehen.
Wir treffen Tom aus Hamburg und er versorgt uns mit vielen Informationen über Ankerplätze und Tracks in Alaska
Am 28. legen wir um 14.00 Uhr ab in Richtung Valdez zum Festland