Hawaii

Seit dem 10 Januar 2019 sind wir nun auf Big Island, Hawaii,  im Hafen von Hilo

Die Reise von Manzanillo in Mexico bis hier her hat 22 Tage gedauert. Auf dieser Strecke haben wir kein einziges Schiff gesehen, weder über die AIS Kennung noch per Radar oder den Ausguck.

Es war eine einsame Reise meist mit Raumschots Winden.

Sonnenuntergang mit der Mexikanischen Insel San Benedicto im Hintergrund

 

 

Ein Mahimahi ist an den Haken gegangen.

 

 

Auf See, unterwegs hierher haben wir den Zeitpunkt ausgerechnet, wann wir den Jahreswechsel haben werden, unsere Wachen zusammengelegt und mit einer geteilten Büchse Bier gefeiert. Wir waren etwa in der Mitte unsere Strecke nach Hawaii. Es herrschte starker Wind und bis zu 5m hohe Wellen. Da war uns nicht nach Feuerwerk und Sekt.

Bei der Ankunft haben wir gleich einen kleinen Hafen in Hilo, Big Island, gefunden und die Einklarierung (Zoll, Immigration, Hafenmeister) verlief problemlos. Danach, als erstes, stand Wasser bunkern, einkaufen und die Wäscherei auf dem Programm. Also, musste ein Auto her. Da ein Mietauto für einen Tag teurer als für eine Woche war, haben wir gleich für eine Woche gemietet und sobald der Einkauf und die Wäsche erledigt war, sind wir gleich auf Erkundungstour gegangen. (nebenbei gesagt, die Preise sind hier schwindelerregend!) Als erstes ist uns aufgefallen, dass die Bevölkerung leider meistens amerikanisch ist, was die Lebensabläufe hier bestimmt. Ich hoffe, auf den anderen Inseln mehr polynesische Lebensart anzutreffen.

Wir sind die Insel Big Island von Süden nach Norden, kreuz und quer, abgefahren und da wo das Auto nicht durchkam, zu Fuß gelaufen. Die Landschaften auf der Insel sind sehr abwechslungsreich, es ist alles vertreten. Norden und Nordosten sind sehr schön mit grünen Wiesen und hohen Fichten – wie in den Alpen und gleich nebenan, 200-300 m tiefer, sind Regenwälder, Wasserfälle und Dschungel. Den meisten Platz von der Insel haben, von Geröll und Lava umgeben, zwei große Vulkane, Mauna Kea und Mauna Loa, (beide über 4000 m hoch, aber nicht mehr aktiv) besetzt. Es gibt aber noch zig andere kleinere Vulkane. Der Süden und Osten der Insel ist mit Lavafeldern bedeckt. Mal alte, mal ganz frische, Kilometer breit oder durch Siedlungen und Wälder unterbrochen. Das Gebiet im Süden, wo neue Lava immer wieder austritt, ist weiträumig abgesperrt und man kann das nur mit dem Hubschrauber abfliegen und bewundern. Die Bevölkerung ist es schon gewohnt und nimmt die Lavaaustritte ganz gelassen. Ganz nach oben, auf den Manua Kea führt eine schmale Piste mit bis zu 30° Steigung. Sie ist nur mit Allradantrieb und schwindelfreiem Fahrer zu befahren. Am Gipfel sind jetzt +5° und ein eisiger Wind. Manchmal schneit es. Auf der Spitze ist jetzt ein Observatorium und bei schönem Wetter kann man es von unten gut sehen. Wir sind durch einige Lavafelder gelaufen. Es war eine interessante Erfahrung. Wenn es auf dem Weg lag, haben wir Kaffee- und Makadamia-Nuss-Farmen (mit Verkostung!) besucht.

Danach war Arbeit am Schiff angesagt. Nach einer längeren Strecke geht schon mal etwas kaputt oder muss überprüft werden. Nachdem die Reparatur- und Wartungsarbeiten am Schiff abgeschlossen waren, sind wir auf die östliche Seite der Insel gesegelt. Der Wind war, wie schon oft, gegen an.

Zuerst zur Kealakekua Bay, wo James Cook, nach einem Streit, den er selbst angezettelt hatte, getötet und anschließend verspeist wurde. Ein Obelisk, der von Australiern gestiftet wurde, ist zu seiner Ehre in der Bucht aufgestellt worden. Weiter haben wir Kuna besucht. Zu dieser Jahreszeit ist es eine sehr touristische Kleinstadt. In Oktober wird hier das „Iron Man Hawaii“ veranstaltet, da wächst die Einwohnerzahl ums mehrfache. Wir haben mit unserem Schiff direkt vor dem Stadtzentrum geankert, wo die Schwimm-Wettkampf-Strecke verläuft. Es wird dort immer von früh bis spät abends geschwommen.

Jetzt stehen wir in einer kleinen Bucht in der Waikoloa Bay und warten auf günstigen Wind um zu nächster Insel, Maui, zu segeln. Denn zwischen beiden Inseln herrschen meistens starke Winde und Wellen. Bis jetzt habe ich eine Gelegenheit gehabt in einer Bucht mit einer großen Gruppe Delfine zu schwimmen und mit einigen Meeresschildkröten zu schnorcheln. Die Tiere haben ganz erstaunt gekuckt, was da für ein „Fisch“ nebenan schwimmt! Es sind zu dieser Jahreszeit auch viele Wale da, die hier, an der ruhigen Westküste, plantschen, mal zu einem Kopfstand aus dem Wasser hochschießen und dann beim Eintauchen einen kleinen Tsunami auslösen.

Es ist jetzt auch Winter hier aber das Wetter ist fantastisch, in der Nacht +20° und am Tag +26° bis +28°, bei einer leichten Brise. Das Wasser ist überall kristallklar, +24° warm (für mich könnte es wärmer sein) und man kann auf 10 m Tiefe gut den Meeresboden sehen.