Guernsey----Aber Wrac´h---Camaret Sur Mer

 

Guernsey

Das Wetter ist  regnerisch und etwa 16 Grad warm. Die Fußgängerzone des Ortes ist 2 Minuten zu Fuß vom Yachthafen entfernt. Es gibt gute Einkaufmöglichkeiten und ein großer Supermarkt ist 3 Kilometer entfernt. mit dem Rad kein Problem. Da ich in le Havre mein Adapterstecker für die externe Stromversorgung hab steckenlassen besorge ich mir für 2.15 Guernseypfund einen Neuen

Die  Wettervorhersage verspricht Starkwind aus Süd-Südwest……mmh das ist eigentlich die Richtung in welche ich segeln möchte. Also muss ich hier abwarten.

Der Segelmacher hat mein Segel noch nicht fertig , hat aber eine Adresse im Nachbarort  wo ich mir ein gebrauchtes Gummiboot und einen kleinen Außenborder ansehen kann.

 

 

 

Die Mole von St. Peter Port, Insel Guernsey

 

Bei einem kleinen Schiffsausrüster am Hafen frage ich auch nach, er hat einen Hondamotor der nur wenige Stunden getuckert hat für 40 % unterm Neupreis welcher schon 15% unter dem in Holland ist.

Ich radle am nächsten Tag die etwa 6 Kilometer zum Nachbarort und schaue mir die Sachen an.

Der Motor ist 15 Jahre alt und viel zu teuer, dass Schlauchboot von Zodiac ist wie neu  und für den vereinbarten Preis bringt mir der Verkäufer das Teil nach St.Peter Port.

Er hält Wort und ist am Mittag mit dem Boot im Yachthafen. Den Deal mit dem Motor mache ich auch klar und am Nachmittag bin ich wieder gut ausgerüstet.

Heute Abend gibt es Fish und Chips aus dem Schnellimbiss, reichlich Thunfisch in einer Remouladensoße mit ebenso reichlich Pommes. Ganz lecker und füllt gut auf.

Am Freitag ist das Wetter sonnig und es wird 22 Grad warm. Ich wasche das Gummiboot und verstaue es auf Nes-Puck. Michael vom Nachbarsteg mit seiner Frau und der 5 jährigen Tochter seit August mit seinem Boot von Bremen aus unterwegs besucht mich. 

Wir unterhalten uns und er lädt mich auf sein Boot ein….windfiles ansehen und übers Wetter reden….

Die Vorhersage gibt mir für Sonntag die Startfreigabe.

Wilde Schluchten auf Guernsey, fotografiert auf unserem Ausflug

 

Am Sonnabend mach ich mit der Familie aus Bremen einen Ausflug mit dem Bus an die Südküste der Insel. Eine atemberaubendes Naturschauspiel wenn die Wogen an die Felsen krachen und riesige Wassermassen in die Luft schleudern.

Der gleiche Bußfahrer pickt uns auf  und bringt uns zurück nach St.Peter Port. Wir beenden den Tag in einem kleinen Restaurant  am Hafen  mit klönen und essen.

Am Sonntagvormittag um 11:00 Uhr wird die Ampel an der Hafenausfahrt und ich verlasse die Insel  mit 15 Knoten halben Wind. Es ist trocken und  zeitweise scheint  ein wenig die Sonne. Die im Hafen absolvierte Änderung  an der Aries  hat leider keinen Erfolg. Das Boot läuft nach wie vor aus dem Ruder. Also stehe ich wieder am Ruder nachdem ich viel Zeit mit Steuer Experimenten verloren habe Vielleicht schaffe ich Brest, das Wetterfenster ist nur kurz offen. Mit schwachem Rückenwind  und einer langen Atlantikwelle von vorn sowie einem doch relativ starken Strom  komme ich kaum voran.

Ich packe die schlagenden Segel ein und fahre Mercedes. Am Montagmittag kommt mir der Wind wieder entgegen. Ich bin müde und werde versuchen bei Tag den Hafen von Aber Wrac´h zu erreichen. Aber Strom und Wind sind dagegen.

Etwa 10 Seemeilen vorher gebe ich auf, es ist nicht mehr möglich den Hafen bei Tageslicht zu erreichen. Etwa 4,5 Meilen vor der Küste bringe ich meinen Treibanker aus und mache mir etwas z essen.

Besuch kündigt sich an. Per Megafon ruft jemand von der Brücke eines großen grauen Schiffes mit der Aufschrift “Duane“ etwas Unverständliches.  Ich schwenke den Hörer des Funkgerätes ausmeiner Luke und prompt ruft jemand die Nespuck auf Kanal 16 und bittet auf Kanal 10 zu Antworten.

Ich  antworte und erklärte warum ich hier vor Anker liege. Wenige Minuten bevor ich die Maschine abgestellt hatte bemerkte ich dass die Lichtmaschine die Batterie nicht mehr geladen hat.

Durch eine defekte Dichtung des Spülbeckens war Seewasser auf die Lichtmaschine getropft und hatte für einen Kurzschluss gesorgt.

Der Man am anderen Funkgerät erklärte mir einen Besuch abstatten zu wollen. Ein Schlauchboot mit 10 Mann Besatzung rauschte 10 Minuten später heran. Acht davon kommen an Bord. Drei Leute kommen in die Kabine, der Rest sitzt im Cockpit oder steht an Deck. Augenscheinlich der Chef kontrolliert die Papiere, zwei  fangen an die Segelsäcke zu kontrollieren. Einer packt ein Messgerät aus und fummelt an der Lichtmaschine rum. Nach 15 Minuten brummen sie wieder auf ihr Schiff.

Insgesamt recht freundlich und hilfsbereit.

Der Strom versetzt mich etwa 1,2 Meilen pro Stunde  parallel zur Küste. Ich stelle den Wecker um nach 2 Stunden  den Versatz zu prüfen, Der Gegenstrom, mit dem Wind verlaufend, schiebt mich 2 Meilen/Std aufs Meer zurück. Ich lege mich wieder hin und schlafe weiter

Aber Wrac´h….

mit dem ersten Licht hole ich meinen Treibanker ein und setze Segel. Hoch am Wind

geht in Richtung Küste. Fast 10 Seemeilen  hat mich Strom, Welle und Wind abgetrieben.

Jetzt muss wieder der Motor ran, Es geht gegen an. Für die 10 Seemeilen bis zur Einfahrt

in einen Fjordähnlichen Meeresarm, an dem Aber Wrac´h liegt, brauche dreieinhalb Stunden.

Die Durchfahrt, etwa 50 Meter breit zwischen Felsen  an denen sich die Atlantikwellen

brechen,  ist nicht ganz einfach, den Dampfer schön in der Mitte halten und mit Vollgas durch. 

Danach wird es ruhiger.

Anlegen, klar Schiff machen und beim Hafenmeister melden. Der aushängende Wetterbericht

verspricht schon wieder kräftigen Südwest. Es ist kein Strom am Schwimmdock und ich hätte

so gern mal mit dem Heizlüfter die Feuchtigkeit verblasen. Der Hafenchef verspricht Abhilfe.

Immer wenn „Black Adder“, das Schiff eines Australiers den Anschluss einsteckt ist der Strom weg.

Ich spreche James an und schaue mir das Schiff an. Es ist der FI Schutz welcher am Dock

ausgelöst wird. Der vorbildliche Landanschluss des Bootes verträgt sich nicht mit dem FI Schutz.

Zum Abendessen, halt ….es heist ja Dinner….bin ich und Das Holländische Paar, Winanda und

Roland, vom Nachbarschiff eingeladen. Die drei Männer Crew hat gut gekocht. Nicht genau

definierbar aber lecker. Die Klönrunde geht bis nach Mitternacht. Der Australier will an der Küste

 

entlang nach Süden, die Holländer, wie ich,  auf schnellstem Weg.

Der Südweststarkwind hält uns bis  Samstag fest. „Black Adder“ geht schon am Freitagmorgen los.

Das Auslaufen erfolgt nicht ganz problemlos. Der starke Gezeitenstrom im Hafen drückt

mich beim Rückwärtsfahren seitlich weg. Ich fahre rückwärts in die nächste Stegbucht.

Dann mit Vollgas gegen den Strom Richtung Hafenausfahrt. Ein auslaufendes Fischerboot

zwingt mich hart zu stoppen. Er ist vorbei und ich hole alles aus dem OM 636 um wieder in

Fahrt zu kommen und steuern zu können. Ich bringe das Boot in die richtige Richtung komme

jedoch mit meinen Fendern in Konflikt mit den Fendern eines französischen Bootes am Schwimmsteg.

Die Fender verhaken sich und knicken einen Reling Fuß auf dem Stahlsegler des Franzosen.

Ich habe Mühe wieder Anzulegen, auf dem französischen Schiff sind fünf junge Leute, keiner

spricht englisch und weiß was zu ist. Ich versuche Klarzumachen dass sie sich meine

Versicherungspolice abfotografieren. Nach halbstündigem Lamento haben sie begriffen.

Die "Free Mind", mit dem holländischen Pärchen hat ebenfalls wieder angelegt, wir wollten

im Verband in die Biskaya segeln. Mit etwa einstündiger Verspätung bei mäßigem Nord bis

Nordwestwinden los. Wir wollten bis zum Sonnenuntergang in Camaret Sur Mer ankommen.

Der Wetterbericht prophezeite wieder Schlechtes. Strömung und der mäßige wind erforderte

zusätzliche Motorkraft. Vor Brest bewegten wir uns nur noch mit 1,5 Knoten gegen den Strom.

Etwa eine halbe Stunde vor dem Dunkel werden machten wir am Schwimmdock fest. Der kräftige

Südwest ließ nicht lange auf sich warten und versetzte den Schwimmsteg in ein wild tanzendes

Etwas. Auch die 5 Boote am Steg wurden hart geprüft. Dem hinter mir liegenden Engländer

brachen zwei Festmacher und die Klampen. Der" Free Mind" brach ein Festmacher. Einem

meiner Fender ging die Luft aus und der ebenfalls am Steg vertäuten „Black Adder“ gingen

auch zwei Fender verloren. Am Dienstag, in einem ruhigeren Moment verholten wir  an ein

geschützteres Schwimmdock. Der Australier verlies den Hafen.

Mittwoch um 13.00 Uhr verabredeten wir uns, Ronald, Winanda, Jean Baptiste von einem

Boot, ebenfalls auf dem Weg in den Süden, und ich an  der Bushaltestelle für einen Ausflug

nach Brest. Der einzige der nicht kam war der Bus. O.K. man sollte Bus Fahrpläne lesen können,

morgen das gleiche noch mal. Das hat dann geklappt. Der Skipper der französischen Benetaeu

war dann auch dabei. Abends um halb neun waren wir dann mit erheblicher Verspätung zurück.

 

Zu wenig Zeit für Brest, zu viel Zeit im Bus, trotzdem ein spannender Tag.

Freitag der 11.11.2010  , Winanda entdeckt im Supermarkt ein Rent a Car Angebot, für 5 Euro plus

12 Cent pro KM gibt’s einen Panda. Am Samstagmorgen um 8:30 geht’s los nach Douarnenez.

Der“ Free Mind“ fehlen noch ein paar Ausrüstungsgegenstände und ich kann einen super

Segelanzug zum Schnäppchenpreis erstehen. Später fahren wir noch nach Quimper. Eine

schöne alte Bretagne Stadt. Leider trübte permanenter Regen aus Südwest ein wenig diesen

Ausflug.

Erst am Sonntagmittag war der Himmel für einige Stunden blau.  Ich warte sehnsüchtig auf das

Ariesgetriebe für die Radsteuerung. Ab Mittwoch sieht’s mit dem Wetter in der Biskaya gut aus.

Ein Fenster mit günstigen winden für den Südkurs wird erwartet.

Sonntag, 14.11.2010.Die Temperaturen sind mit etwa 9 Grad nicht als angenehm zu bezeichnen

. Es wird höchste Zeit für wärmere Gefilde. Auch der reichliche Regen nervt.

Meine Windmühle hat ihre Stromlieferung eingestellt. ein MOS-FET hat sein Leben ausgehaucht.

Wo gibt’s hier so ein Teil??? 

  Montag 15.11.2010 Sonnenschein pur aber nur 8 Grad, keine Teile für die Aries. Ich lege einen

Waschtag ein. Die kleine Waschmaschine ist super und alles hängt jetzt an der Reling. Ich hoffe

es wird bis heute Abend trocken.